Projekte
Kinderprojekt: Hans im Glück in Montevideo
Im September 2005 wurde an fünf öffentlichen und privaten Schulen das internationale Kinderkulturprojekt Hans im Glück durchgeführt, welches in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung der Kinder- und Jugendkultur e.V. organisiert wurde.
Die Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahren definierten, was Glück für sie bedeutet. Sie zeichneten und erzählten ihr eigenes Märchen. Ihre Weisheit ist beeindruckend.
Das Konsulat hat die Absicht eine Brücke im Bereich der Kinder- und Jugendkultur durch eine langfristig angelegte Partnerschaft zu bauen. Unterstützen Sie uns dabei!
Dauerausstellung - Naturimpressionen aus Rocha
tief-weit-anders
Fotografien von Volker Roth
Die Fotografien sind im März 2009 in der Lagune von Rocha, Cabo Polonio und in der Lagune von Castillo entstanden und wollen einen Einblick in die Schönheit weitgehend unberührter Landschaften vermitteln.
AUSBILDUNGSFÖRDERUNG PFERDESPORT 2010
Die Frau Leutnant und der Hengst
Von Christian Scheh Die deutsche Reitausbildung gilt als die beste weltweit, deshalb kommen auch Menschen aus anderen Ländern zu uns, um sich unterweisen zu lassen. Leutnant Maria Gonzalez von der Militärreitschule in Uruguay nimmt derzeit Privatunterricht im renommierten Dressurstall Waldfried.
Niederrad. In einer Uniform des uruguayischen Militärs sitzt Leutnant Maria Gonzalez auf dem Hengst «Limited Edition». Ihre
Haltung ist aufrecht, ihr Blick streng. Sie und das Pferd scheinen eine Einheit zu bilden. Die Zügel in der Hand, lenkt Frau Gonzalez die Schritte des Tiers über den Reitplatz des Gestüts Waldfried. Die Hufe sind auf der lockeren Erde kaum zu hören. Während Frau Gonzalez ihre Runden dreht, sieht Reitlehrerin Rena Fraikin aufmerksam zu. Sie macht der Frau aus Uruguay Verbesserungsvorschläge, zum Beispiel zu der Art und Weise, wie sie auf dem Pferd sitzt.
Acht Wochen lang nimmt Maria Gonzalez Privatunterricht in dem Niederräder Ausbildungsstall, die sieben Mitarbeiter bereiten Reiter und Pferde auf nationale und internationale Turniere aller Klassen vor. Den Kontakt zwischen der Militärreitschule und dem Gestüt hat Iris Hesse, Kanzlerin des Konsulates von Uruguay, hergestellt.
Frau Gonzalez ist in der Landessportschule untergebracht, was vom Konsulat und von einem Spender finanziert wird. Das Geld für den Privatunterricht stellt der Dressurstall Waldfried zur Verfügung.
Der Besuch von Leutnant Maria Gonzalez soll laut Iris Hesse der Auftakt eines dauerhaften Austauschs zwischen Deutschland und Uruguay sein. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Hinblick auf die Reiterei sei zum Beispiel auf wirtschaftlicher und universitärer Ebene möglich – und auch vorgesehen.
«Uruguay gilt als Pferdeland; dass die Pferdewirtschaft tatsächlich ein Wirtschaftszweig ist, mit dem sich Geld verdienen lässt, ist den Leuten dort aber gar nicht richtig bewusst», berichtet Frau Hesse. Auch diesbezüglich Denkanstöße zu geben, sei erklärtes Ziel des Austauschprojekts.
Maria Gonzalez will das, was sie in Niederrad lernt, auch ihren Schülern in der Militärschule vermitteln, die in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, liegt. «Die Ausbildung hier in Niederrad ist eine Bereicherung für mich», sagt die Südamerikanerin, die seit 2003 reitet. In ihrer Heimat gebe es im Gegensatz zu Deutschland keine geregelte Ausbildung zum Reitlehrer. Zudem seien die Ausbildungsmethoden andere: «Bei uns sitzt der Lehrer in der Regel selbst auf einem Pferd, deshalb kann er nicht so detailliert auf die Fehler der Schüler eingehen.» Frau Gonzalez genießt es, Privatunterricht zu haben, denn in der Militärreitschule werde oft in Gruppen zu je fünf Personen unterrichtet.
Frauen sind in der Armee von Uruguay erst seit 1999 zu finden: «Ich war die zweite Frau, die an der Militärakademie angenommen wurde», berichtet Maria Gonzalez. Das Militärische habe ihr schon als Kind gut gefallen. Die Menschen in Uruguay hätten wieder großen Respekt vor der Armee. «Nach der Diktatur hatte das Militär eher einen schlechten Ruf, inzwischen hat sich das aber geändert, weil es bei vielen zivilen Einsätzen, etwa nach Überschwemmungen, anpackt.»
Während des Studiums hat sich Maria Gonzalez schnell auf die Reiterei spezialisiert: «Es war schon immer mein Traum, mit Pferden zu arbeiten.» In der Militärhochschule arbeiten 40 Soldaten. Frau Gonzalez hat wenig Freizeit. Sie unterrichtet angehende Reitlehrer, auch solche, die nicht im Dienste des Militärs stehen. Außerdem teilt sie die Arbeiten auf das Personal auf und sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der Kantine.
Manfred Louven, Geschäftsführer des Dressurstalls Waldfried, weist auf die Chancen hin, die für Uruguay in der Pferdewirtschaft stecken: «Mit der Pferdehaltung werden hierzulande 2,5 Milliarden Euro im Jahr verdient, mit dem Zubehör zusätzlich 2,5 Millionen. Auf drei Pferde kommt statistisch gesehen ein Arbeitsplatz.» Wenn der gerade begonnene Austausch Uruguay dafür sensibilisiere, sei dem Land schon geholfen.
© 2010 Frankfurter Neue Presse / Foto: J. Stils for bmp
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